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Lungentransplantation

COPD Assessment Test (CAT)

Wie ein Mensch die Symptome und Folgen einer COPD-Erkrankung empfindet, beeinflusst auch die ärztliche Behandlung. Ein kurzer Test, der  sogenannte COPD Assessment Test (engl. assessment =Einschätzung, Bewertung), hilft dabei,  die Auswirkungen der COPD auf Ihr Wohlbefinden und Ihr tägliches Leben festzustellen.

Die COPD (chronisch obstruktive, d.h. einengende Lungenerkrankung) ist, wie diese Krankheitsbezeichnung schon sagt, eine Erkrankung, die die davon Betroffenen bis zum Ende ihres Lebens begleiten wird. Eine COPD ist nach dem heutigen Kenntnisstand der Medizin nicht heilbar, sondern nur behandelbar. Zu den verfügbaren Medikamenten gehören vor allem solche, die die Bronchien erweitern und – insbesondere bei zeitweisen Verschlechterungen des Krankheitszustandes – Cortison zum Inhalieren und/oder als Tabletten.

Eine wichtige Besonderheit bei der Behandlung der COPD ist der hohe Stellenwert der nichtmedikamentösen Maßnahmen. Dazu gehören z.B. Lungensport, Schulung, Atemphysiotherapie, Hustentechniken, Lösung und Entfernung von Schleim, Ernährung, Rehabilitation, Sauerstoffversorgung und evtl. Heimbeatmung.

Aus dieser Aufzählung ist ersichtlich, dass eine konsequente und vor allem dauer­hafte Umsetzung der nichtmedikamentösen Maßnahmen zwingend die Mitwirkung des Patienten erfordert. Dazu gehören also ein hohes Maß an persönlicher Einsatz­bereitschaft und Selbstverantwortung sowie eine gewisse Fähigkeit zum Selbst­management der individuellen COPD.

Um diesen Weg gehen zu können, muss jeder COPD-Patient selbst zunächst zwei wesentliche Hürden überwinden: Zum einen muss er, sobald die Diagnose „COPD“ sicher fest­steht, seine Erkrankung als nicht heilbar akzeptieren. Zum anderen muss er erkennen und auch dazu bereit sein, sich ein Mindestmaß an Wissen anzueignen. Nur dann wird der richtige Umgang mit „seiner“ COPD erst möglich. Zu diesem Wissenserwerb gehört, dass versteht sich nahezu von selbst, die Chance zu nutzen, von den Erfahrungen derer zu profitieren, die mit einer COPD schon zu leben gelernt haben. Mit anderen Worten suchen Sie den Kontakt zu seriösen Patienten­organisationen. Nach unseren Erfahrungen nutzt die überwältigende Anzahl der COPD-Patienten - das gilt allerdings auch für alle anderen chronischen Volks­krankheiten - die Möglichkeiten der Selbsthilfe kaum oder gar nicht.

 

Dies hat zwei wesentliche Gründe:

  1. Die behandelnden Ärzte weisen - trotz der nahezu zwangsläufigen fort­schreitenden Verschlechterung einer COPD bei nicht angemessener Therapie -nicht ausdrücklich oder nicht eindringlich genug auf die Eigenverantwortung des Patienten hin.
  2. Die Patienten unterschätzen Art und Ausmaß der körperlichen Ein­schränkungen, die bei Fortschreiten einer COPD auf sie zukommen werden. Dies gilt vor allem auch für die zahlreichen „Folgeerkrankungen“, die von einer schweren COPD ausgelöst werden können. Das sind z.B. Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, Diabetes, hoher Blutdruck, Knochen- und Muskelschwund sowie Ängste und Depressionen.

Es gehört zum Wesen einer COPD, dass die Beeinträchtigungen durch ihre Haupt­symptome, nämlich Atemnot, Husten, Auswurf, im Zeitablauf starken Schwankungen unterliegen können. Gefürchtet sind insbesondere akute Verschlechterungen, so genannte Exazerbationen. Ursächlich dafür sind – insbesondere in der kalten Jahreszeit – u.a. Viren und Bakterien, die Infekte der Atemwege auslösen.  Schwere Exazerbationen – so zeigen Studien -  verkürzen, wenn sie sehr häufig auftreten, mit hoher Wahrscheinlichkeit die künftige Lebenserwartung.

Aufgrund dieser Gegebenheiten einer COPD ist es verständlicherweise nicht nur für den Patienten selbst, sondern auch für seinen behandelnden Arzt häufig sehr schwierig, ein zuverlässiges Urteil über den aktuellen Stand der Erkrankung zu gewinnen. Hinzu kommt, dass  „uninformierte“ COPD-Patienten die Schwere und die akute Bedrohung der Erkrankung subjektiv dramatisch unterschätzen. Sie vermitteln dann ihrem Arzt ein falsches Bild über ihren wahren gesundheitlichen Zustand und verhindern bzw. gefährden dadurch evtl. die Einleitung einer eigentlich notwendigen sofortigen medizinischen Behandlung.

Wie könnte dieses Problem gelöst werden? Es wurde ein Fragebogen entwickelt, der  allen Interessierten uneingeschränkt zur Verfügung steht, und zwar sowohl in Papierform als auch online (s. www.CATestonline.de). Dieser Test mit der Abkürzung „CAT“ für COPD Assessment Test,  versucht über acht Aussagen, die Auswirkungen einer COPD auf den Lebensalltag des jeweiligen COPD-Patienten zu erfassen. Der CAT, dessen Aus­sagefähigkeit aufgrund der Antworten von Patienten in Praxen und Kliniken international getestet und belegt wurde, basiert auf der Vergabe von „Noten“. Diese werden von dem Patienten selbst in Bezug auf seinen aktuellen Zustand für die abgefragten Sachverhalte vergeben.

Je höher die je Aussage vergebene Note bzw. je höher die Summe der einzelnen Noten ist, umso intensiver müssen Arzt und Patient über eine zeitweise (z.B. bei einer evtl. beginnenden Exazerbation) oder über eine dauerhafte (z.B. bei Fort­schreiten der COPD) Änderung der bisherigen Behandlung insgesamt oder einzelner Teilaspekte, z.B. Husten, Schlafstörungen, Schleimbildung, nachdenken.

Für das Selbstmanagement einer COPD kann der CAT eine wichtige Rolle spielen. Er kann bei richtiger (ehrlicher)  Vergabe der Noten dem Patienten dabei helfen, seinen Krankheitszustand gut einzuschätzen. Wenn er ein „informierter“ Patient ist, kann er auf der Basis der mit seinem betreuenden Arzt getroffenen Absprachen seine Therapie zunächst selbst anpassen oder auch einen  Besuch bei seinem Arzt oder eine Betreuung durch einen Notarzt, z.B. an einem Wochenende, in die Wege leiten.

 

 Dr. rer. pol. Helmut Berck

 Ehrenvorsitzender Deutsche Patientenliga Atemwegserkrankungen - DPLA e.V.

 

 


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